- Lask
- Lạsk,1) Berta, eigentlich B. Jacobsohn-Lask, Pseudonym Gerhard Wieland, Schriftstellerin, * Wadowice (bei Krakau) 17. 11. 1878, ✝ Berlin (Ost) 28. 3. 1967, Schwester von 2); lebte ab 1901 in Berlin, wo sie sich der KPD und der Frauenbewegung anschloss; 1933 Emigration in die UdSSR, 1953 Rückkehr nach Berlin (Ost). Neben weltanschaulich geprägten Dramen (»Thomas Münzer. Dramatisches Gemälde des deutschen Bauernkriegs von 1525«, 1925), Erzählungen und Gedichten verfasste sie v. a. Literatur für Kinder und Jugendliche aus der Arbeiterschicht (»Otto und Else. Vier Erzählungen vom Kampf der deutschen Arbeiterjugend«, 1956).2) Emil, Philosoph, * Wadowice (bei Krakau) 25. 9. 1875, ✝ (gefallen) bei Turza Mata (Galizien) 26. 5. 1915, Bruder von 1); Studium der Rechtswissenschaft und Schüler der Philosophen H. Rickert und W. Windelband; seit 1913 Professor in Heidelberg, gehörte zum Kreis um M. Weber. Von der badischen Schule des Neukantianismus ausgehend, versuchte Lask eine sich der Phänomenologie E. Husserls annähernde kategoriale Erfassung des Lebens und der Philosophie. Die Kategorien werden dabei platonisch als ontologisches Urformen aufgefasst und das vom erkennenden Subjekt losgelöste Sein des Gegenstandes thematisiert. Lask hat in seiner eigentümlichen philosophischen Sprache viele Probleme der späteren Philosophie (z. B. die Geschichtlichkeit menschlichen Denkens und Erkennens sowie der philosophischen Kategorien) in Ansätzen vorweggenommen.Werke: Die Logik der Philosophie und die Kategorienlehre (1911); Lehre vom Urteil (1912).Ausgabe: Gesammelte Schriften, herausgegeben von E. Herrigel, 3 Bände (1923-24).H. Sommerhäuser: E. L. 1875-1915. Zum 90. Geburtstag des Denkers, in: Ztschr. für philosoph. Forsch., Jg. 21 (1967);K. Hobe: E. L. Eine Unters. seines Denkens (Diss. Heidelberg 1968).
Universal-Lexikon. 2012.